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Daria als Blutspenderin

Der Kuvasz als Blutspender

Es ist Samstag, der 06. Januar 2024 vormittags. Mein Tierarzt ruft an und erzählt mir von einer 9-jährigen Service-Boxerhündin, der es sehr schlecht geht. Sie soll am Montag mit ihrem Frauchen nach Hause nach Kanada fliegen, um dort behandelt zu werden. Zur Stabilisierung braucht sie eine Blutspende. Sie würden uns abholen und dann gemeinsam nach Dresden in die Klinik fahren. Ich sage zu, gebe aber zu bedenken, dass es nur über die Landstraße geht. Die Autobahn wird bestreikt. Die Auswahl fiel nicht schwer. Dária ist schon immer unsere „Krankenschwester“. Katalin ist schwanger, Devina mit bald 10 Jahren muss nicht sein und Arad kann zu Hause auf seine Mädels aufpassen. Also schnell aus den Hundesachen raus und „stadtfein“ gemacht. Sophie, die Boxerhündin, und Frauchen stehen bereits vor der Tür. Der Bruder hat extra frei genommen und fährt uns. Dária steigt ruhig ins Auto und leckt gleich der Boxer Hündin kurz über die Schnauze. Sie erkennt sofort das Problem und ist ganz sanft zu der kranken Hündin. Ich habe mich nicht getäuscht. Hätte nicht gedacht zum Jahresanfang gleich mal Dresden und das Hochwasser in Dresden zu sehen. Die Klinik liegt mitten in der Stadt. In der Klinik ist noch ein Notfall und uns wird mitgeteilt, dass es noch dauern kann. Also haben wir beschlossen zur Elbe zu gehen. Die kranke Boxerhündin ist ein paar Meter mitgelaufen, aber dann gleich wieder umgedreht und hat dann, warm eingepackt, auf Frauchens Arm geschlafen. Das Hochwasser reichte bis zum Elbfußweg und zur Freude von Dária saßen alle Enten, Gänse und Krähen dort. So viele auf einmal hatte sie noch nie gesehen. Wieder zurück erfuhren wir, dass es noch dauern wird. Insgesamt 6 Stunden waren wir dann in der Klinik. Es wurden viele Untersuchungen gemacht und von einer Flugreise am Montag ab Berlin abgeraten. Damit wurde die Blutspende erst mal verschoben. Am Montag sollten weitere Untersuchungen folgen. Am Montag hat die Familie dann mit Sophie 11 Stunden in der Klinik zugebracht. Aber immer noch konnte keine genaue Diagnose festgestellt werden. Dann stand für die Familie fest: sie fliegen am Donnerstag nach Kanada, um dort die Behandlung fortzusetzten. Also haben sie uns am Mittwoch wieder abgeholt. Diesmal ist der Vater des Frauchens gefahren. Dária kannte es nun schon und hat sich gleich im Auto bequem gemacht. Mit dem Wartezimmer war sie nun schon so vertraut, dass ich sie ohne Leine rumlaufen lassen konnte. Jedes neue Tier, was reinkam, wurde erst mal von Dária „Krankenschwester“ untersucht und die Diagnose gestellt. Bei einer Hündin stellte sich im Laufe des Tages raus: Dárias Diagnose war richtig - entgegen der Vorabdiagnose der Tierärztin. Das CT hat dann den Beweis geliefert. Dária wurde ausgiebig gelobt und bewundert. Dann kam die Blutspende. Dária ließ sich ohne Probleme auf den Tisch legen, seitlich lagern und hat mich ganz ruhig angeschaut. Das Blut wird aus der Ader am Hals entnommen und sie musste etwa 20 Minuten ganz ruhig daliegen. Die Ärztin meinte: „Ein Kuvasz wäre ungewöhnlich zum Blutspenden. Sie haben sonst immer nur ‚verträgliche Hunde‘, so was wie Golden Retriever oder so.“

Sie war voller Lob und Bewunderung für unsere Kuvasz. In der Zeit der Blutabnahme konnte ich ihr mehr über diese Rasse, Zucht und Sozialisierung erzählen und ihre Meinung zusehends ändern. Dann holte sie noch zwei Wiener Würstchen für Dária. Und sie war total erstaunt, dass Dária mit einem Blick zu mir erst gefragt hat, ob sie sie nehmen darf.

Sophie bekam die Bluttransfusion und es ging ihr am nächsten Tag viel besser, so dass sie zum Flughafen konnte. Frauchen hatte einen Rollstuhl organisiert. Da konnte sie drauf geschoben werden und ihre Hündin konnte auf dem Schoss sich ausruhen. Der Flug verspätete sich. Aber dann ging alles gut. Sophie bekam ein weiches Fellbettchen im Gang vor Frauchens Füssen und hat den Flug, insgesamt 16 Stunden mit Umsteigen, gut verschlafen. In Kanada war die Tierklinik bereits informiert. Und so ging es vom Flughafen direkt dorthin. Nun liegt alles Weitere bei den dortigen Tierärzten. Diese tolle Service-Hündin ist mir die Tage ans Herz gewachsen. Die Service-Hunde in Kanada sind etwa unseren Assistenzhunden gleichzusetzen und immer an Frauchens Seite. Sophie war sogar schon in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden und durfte die Sixtinische Madonna von Raffael bewundern.

Gestern waren die Eltern des Frauchens bei uns mit einem Frühlingsstrauß als Dankeschön. Ich bewundere diese Familie, die sich so um die Gesundheit ihrer Hündin sorgt. Und ich freue mich, dass unsere Dária etwas für den guten Ruf der Rasse der Kuvasz getan hat.

Dária und Sophie

28.02.2024. 09:27

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